Dreizehntes Adventstürchen
Seinen dicken Mantel und feucht gewordenen Schal vom Atem hing Gustav weit ausgebreitet auf eine Leine. Welche er im Winter immer von einer zur anderen Wand gespannt hatte. Mit etwas Abstand zu seinem grünen Kachelofen. Vor dem eine breite Ofenbank stand. Zum Glück hatte Gustav sein Feuerkorb mit getrocknetem Holz schon vor seinem Aufbruch bereitgestellt. Bevor er sich einen frischen Tee kochte, ließ er kaltes Wasser über seine gefrorenen Hände fließen bis er wieder Leben in ihnen spürte. Denn Gustav hatte doch glatt vergessen seine warmen Handschuh, welche er extra zum aufwärmen auf die Ofenbank platziert hatte mitzunehmen. Mit aufgewärmten Händen ließ er das Feuer im Ofen auflodern, das die Flammen darin fröhlich tanzten. Er setzte sich auf seiner Ofenbank und lauschte das knistern des Holzes, das ihm wieder warm ums Herz wurde. Nachdem er sich aufgewärmt hatte und den letzten Schluck seines Tees aus seiner großen Tasse getrunken, begab er sich auf seinem Schaukelsessel und nahm sein Zauberfernrohr zur Hand um nach dem Rechten zu sehen.
So schaute er bei all seine Wichtel Schützlinge vorbei. Wie beim Wichtel Thomschke, Niko und Kalle. Die Wichteline Maja, Ronja Emmi und Finja. Er nickte zufrieden mit all dem was er zu sehen bekam. Doch was war bei der Wichteline Frieda los? Er traute seine Augen kaum und wischte sich vorsichtshalber über seine Augen und das Fernglas, um genauer zu schauen. Doch was er dort entdeckte ließ ihn sein Kopf schütteln. Noch nie hat er so viel von diesem auf einem Haufen geschweige in ein einem Zimmer gesehen.
Frieda wohnte in einem Mehrfamilien Generationshaus und war der Wichtel von Felix. Gustav visierte das Klingelschild um sich von den Bewohnern eine Übersicht zu schaffen. In dem vier Generationen wahrhaftig alle mit dem Nachnamen Nimmerfroh wohnten.
Die Wichtelline Frieda hatte beim durchstöbern des Hauses einen Schatz im Keller hinter einer verschossene Tür gefunden, er Goldwert war. Sie öffnete mit Zauberkraft die Tür und legte eine Spur in die obere Etage damit auch die anderen Kinder des Hauses und Besucher von diesen einmaligen Schatz erfahren.
So glücklich und Frohgelaunt hatte Gustav Frieda schon lange nicht mehr gesehen. Obwohl sie immer gut drauf war. Was sie wohl im Schilde führt und sich ausgedacht hat? Noch konnte Gustav es nicht erahnen darum beschloss er auf jeden Fall die Sachlage im Auge zu behalten. Im Falle des Falles würde er Maßnahmen ergreifen wenn Wichteline Frieda zu weit gehen sollte. Sicher ist sicher.
Was kann das nur sein, was so Goldwert ist und Frieda im Keller ausfindig gemacht hat. Vieleicht erfahren wir es morgen.
© Petra-Josephine